melanomDie Häufigkeit von Hautkrebs

Heute steht Hautkrebs (Basalzellkarzinome, Spinozelluläre Karzinome, Melanome) an erster Stelle aller bösartigen Tumoren bei beiden Geschlechtern. Vor allem in der weißen Bevölkerung ist der Zuwachs der gefährlichsten Form, das malignen Melanom, drastisch.

Die Neuerkrankungsrate verdoppelte sich seit 1980 pro Jahr um ca. 6 %. Frauen erkranken etwa 2 mal so häufig. In 2010 waren ca. 250.000 (1/4 Millionen) Menschen in der Bundesrepublik betroffen. Hauptursache ist die Zunahme des Sonnenbadens bzw. der oft nicht ausreichende Schutz vor ultravioletter Strahlung.

Das maligne Melanom neigt zur raschen Metastasenbildung, ist aber andererseits sehr früh erkennbar und durch einfache Entfernung in den meisten Fällen dauerhaft heilbar.

Wann liegt ein verändertes Muttermal vor?

Das maligne Melanom wird auch schwarzer Krebs genannt, weil es oft wie ein schwarzes Mal aussieht. Die Farbschattierungen reichen jedoch von schwärzlich über bräunlich bis rötlich. Ein Melanom kann auf vorher unauffälliger Haut neu auftreten (ca. 2/3 der Fälle) oder es entwickelt sich aus einem vorhandenen Leberfleck (Muttermal). Zur Risikoabschätzung hat sich die ABCDE ‑Regel bewährt:

A = Asymmetrie
Ein neuer dunkler Hautfleck ist unförmig, d. h. nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich, oder ein schon lange vorhandener Fleck verändert seine Form.

B= Begrenzung
Ein dunkler Hautfleck hat verwischte Konturen bzw. wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich.

C = Coloration
Ein Fleck ist nicht gleichmäßig in der Farbe, sondern vermischt mit Rosa, Rot, Grau oder schwarzen Punkten. Auch krustige Auflagen können Melanom‑Hinweise sein.

D = Durchmesser
Pigmentmale, die größer als 5 mm sind oder eine Halbkugelform sollten kontrolliert werden.

E = Erhabenheit
Ein Muttermal, das vorher flach war, wächst plötzlich aus der Haut heraus.

Jede Größenzunahme, Veränderung der Pigmentierung, Hofbildung um ein Muttermal, entzündliche Reaktionen, Juckreiz, Nässen oder Bluten stellen ein ernst zu nehmendes Warnzeichen dar!

Allgemeine Risikofaktoren

  • Häufige und starke Sonnenbrände im Kleinkind‑ und Jugendalter.
  • Mehr als 10 vorhandene Muttermale auf dem Körper. (bereits 3faches Risiko)
  • Mehr als 5 atypische Pigmentmale. d. h. unregelmäßig in der Form, und/oder Farbe und/oder mehr als 5 mm Größe.
  • Sehr große, angeborene Pigmentmale, d. h. größer als 5 cm Durchmesser.
  • Erbliche Vorbelastung durch bereits vorgekommene Melanome.
  • Helle, sehr sonnenempfindliche Haut, oft bei rotblonder Haarfarbe und Sommersprossen.

Risiko für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs

> 20 Muttermale 3-fach
> 50 Muttermale 5-fach
> 100 Muttermale 10-fach
> 50 Muttermale und viele Sonnenflecken 15-fach
> 50 Muttermale und 5 oder mehr atypische Muttermale 30-fach
> 100 Muttermale und 5 oder mehr atypische Muttermale 50-fach
> 50 Muttermale und 5 oder mehr atypische Muttermale und viele Sonnenflecken 100-fach
> 150 Muttermale und 5 oder mehr atypische Muttermale und viele Sonnenflecken 150-fach

Behandlung bei Verdacht auf ein Melanom

Jedes verdächtige Pigmentmal wird in örtlicher Betäubung mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt. Bei früher Erkennung und entsprechender Behandlung ist die vollständige Heilungschance sehr hoch. Bei bedenklichem Tiefenwachstum des Tumors können sich rasch Metastasen bilden, die eine umfangreiche Behandlung notwendig machen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll?

  • Genießen Sie die Sonne in Maßen und vermeiden Sie mit allen Mitteln Sonnenbrand.
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor anwenden, mindestens mit LSF 15.
  • Die Schutzzeit nicht überschreiten. Sie lässt sich auch durch Nachcremen nicht verlängern.
  • Das Schutzmittel reichlich und gleichmäßig ½ Stunde vor dem Sonnenbad auftragen.
  • Schatten vorziehen. Auch Schatten schenkt Bräune. Aber auch hier den Sonnenschutz nicht vergessen.
  • Sonnenhüte aufsetzen. Empfindliche Körperpartien bedecken.
  • Beim Segeln, Surfen, Schnorcheln am besten ein T‑Shirt tragen.

Beobachten Sie Hautveränderungen sorgfältig, sogar unter den Fußsohlen. Im Rückenbereich sollten sich Familienmitglieder und Partner gegenseitig helfen. Lassen Sie verdächtige Stellen immer vom Hautarzt abklären. Bei vielen und atypischen Muttermalen kann ein häufigerer ärztlicher Check z.B. jedes ½ Jahr sinnvoll sein. Das gilt auch bei einem erblichen Risiko oder bei Immunsupprimierten Patienten, wie z.b. Rheumapatienten oder nach Transplantationen.

 
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